Andrzej Szczypiorski

Andrzej Szczypiorski, geboren am 3. 2. 1928 in Warschau; Sohn eines Geschichtsprofessors, der Parlamentsabgeordneter der sozialistischen Partei gewesen war. Während der deutschen Besatzung Polens beteiligte sich Szczypiorski an der Widerstandsbewegung und nahm 1944 als Mitglied der kommunistischen Volksarmee (AL) am Warschauer Aufstand teil. September 1944 bis Kriegsende im KZ Sachsenhausen inhaftiert. 1946/47 studierte er an der Diplomatischen Fakultät der Akademie der Politikwissenschaften in Warschau, anschließend Rundfunkjournalist in Kattowitz. 1955 Schriftleiter des Theaters in Kattowitz. Nach der politischen Wende 1956, die eine Abkehr vom Stalinismus in der Kulturpolitik bedeutete, für zwei Jahre Kulturrat an der polnischen Botschaft in Kopenhagen; nach seiner Rückkehr Publizist und Schriftsteller. Er hatte ein ständiges Feuilleton im polnischen Rundfunk, im Wochenblatt “Polityka” sowie in der Tageszeitung “Życie Warszawy”. Aus Protest gegen die antisemitische Hetzkampagne der kommunistischen Machthaber gab er 1968 für einige Jahre seine Tätigkeit als Rundfunkjournalist auf. 1971–1975 Mitherausgeber der kulturpolitischen Monatsschrift “Odra”. 1975 Wahl zum Präsidenten des polnischen Tierschutzvereins. Szczypiorski war in Schriftstellerorganisationen aktiv, u.a. im Autorenverband “ZAIKS”, im Schriftstellerverband und im PEN-Club, zu dessen Präsidium er seit 1988 gehörte. Mitte der siebziger Jahre distanzierte sich Szczypiorski von der Politik der kommunistischen Regierung und unterstützte die Tätigkeit des illegalen Komitees für Unterstützung der Arbeiter (KOR), ...